Emil Herkers Arbeiten bestechen durch die ausgefeilte Lichtregie sowie eine einzigartige Perspektive, die die Stillleben in einen Raum rücken, fernab der Realität. Es ist genau diese Spannung, resultierend aus der fotorealistischen Malerei in Kombination mit versetzten Tiefen, die den Betrachter in den Bann ziehen.

Es ist eine reflektierte Wirklichkeit, eine extrem unrealistische Realität, die analysiert vorgeführt wird. Wichtiges und Unwichtiges existiert nebeneinander. Mit penibler Akkuratesse werden Dinges des täglichen Lebens gemalt und zu Akteuren verfremdet. Traditionelle Malerei und Pop Art kommen zusammen und es entsteht eine Heiterkeit, die schwer greifbar ist.

Neben der verrückten Perspektive ist auch die Malweise an sich ungewöhnlich. Herker malt vom Hintergrund in den Vordergrund – mit Fingern, Airbrush, Schwämmen – je nach Lust und Laune. Umso faszinierender, wie akribisch genau Oberflächen herausgearbeitet werden. Die Lust nach Perfektion ist ansteckend, die Extravaganz fesselt und man verweilt staunend. Die schon beinahe surrealistisch anmutenden Stillleben sind an Einzigartigkeit kaum zu übertreffen und so ist es nicht verwunderlich, dass sie weltweit in Galerien präsentiert werden und mit nationalen sowie internationalen Preisen ausgezeichnet wurden.

Emil Herker wurde 1966 als jüngstes von fünf Kindern in Aigen, in der Oststeiermark geboren. Der Drang sich künstlerisch auszudrücken war zwar stets präsent, jedoch war das gestalterische Verlangen zuerst nicht konkret auf die Malerei gerichtet. Den jugendlichen Wünschen Modeschöpfer und Rockstar zu werden, folgte das Studium der Architektur in Graz – allerdings nicht für lange, denn der Wunsch nach Freiheit war größer.